How the titles evolved
Barry Kay created his extensive photographic socio-anthropological documentary about Sydney’s unique community of transvestites and transsexuals during the years 1974-75. Eventually, in the autumn of 1976, the work was published under three different titles on three continents, comprising of an overall edition of 30,000 copies.
Wie die Titel entstanden
Barry Kay erschuf seine umfangreiche fotografische sozio-anthropologische Dokumentation über die einzigartige Transvestiten- und Transsexuellen-Gemeinschaft in Sydney in den Jahren 1974-75. Schließlich wurde das Werk im Herbst 1976 unter drei Titeln auf drei Kontinenten in einer Gesamtauflage von 30.000 Exemplaren publiziert.
No sooner had Kay begun to realize his project, than did the news about his presence in town, and about his purpose, spread like a bush fire within the community. Kay’s serious intent and socio-scientific approach rekindled the hope of transvestites and transsexuals for a broader societal recognition of their existence. As a result, they flocked to him in droves.
In the course of photographing the persons, Kay audio recorded the dialogues that ensued between them and himself. Feeling most sympathetic toward his proposition of photographically chronicling their lives – something never attempted on such a scale before – they were only too eager to relay their personal life stories. This, in turn, provided insightful information which Kay drew upon when he eventually wrote the preface to this volume and decided its title.
Kaum hatte Kay sein Projekt begonnen, verbreitete sich die Nachricht über seinen Aufenthalt in der Stadt und sein Vorhaben wie ein Lauffeuer innerhalb der Gemeinschaft. Kays seriöse Absicht und sein soziologisch-wissenschaftlicher Ansatz ließen die Hoffnung der Transvestiten und Transsexuellen auf eine breitere gesellschaftliche Anerkennung ihrer Existenz wieder aufleben. Folglich strömten sie scharenweise zu ihm.
Während des Fotografierens machte Kay Tonaufzeichnungen der sich zwischen den Personen und ihm entfaltenden Dialoge. Da sie Kays Proposition, ihre Existenz fotografisch festzuhalten, wohlwollend begrüßten – etwas, das noch nie in solch einem Ausmaß versucht wurde – waren sie nur allzu bereit, ihre persönliche Lebensgeschichte zu erzählen. Das wiederum bot Kay aufschlußreiche Information, auf die er zurückgriff, als er letztendlich die Einführung zu diesem Band schrieb und sich für dessen Titel entschied.
Initially, the search for a title suitably reflecting the nature of this kind of documentary proved to be difficult in so far, as being trite had to be avoided. The Archive’s founder-to-be, who initiated the first contact with a transvestite, therefore suggested listening to the tape-recorded conversations; he had an inkling that they might contain clues for an apt title.
Conscious of their biologically male constitution, it soon became apparent, as the tapes revealed, how the persons see and experience themselves in their transgender existence. In response to the question of what matters most to them in living their life in the opposite gender, the majority reacted with the preceding words: “As a woman, I would…”
Thus was born the title for this documentary: As a Woman and Als Frau, respectively.
Anfangs gestaltete sich die Suche nach einem Titel, der den Charakter dieser Art von Dokumentation angemessen reflektiert, insofern schwierig, als es galt, nicht ins Banale abzurutschen. Deshalb schlug der zukünftige Gründer des Archivs, der den ersten Kontakt zu einem Transvestiten initiierte, vor, sich die Tonaufzeichnungen der Gespräche anzuhören; er ahnte, daß sie Hinweise auf einen geeigneten Titel enthalten könnten.
Sich ihrer biologisch männlichen Konstitution bewußt, stellte sich anhand der Tonbänder schnell heraus, wie sich die Personen in ihrem Transgender-Dasein sehen und erfahren. In Antwort auf die Frage, was ihnen im Leben des gegenteiligen Geschlecht am wichtigsten ist, reagierten die meisten mit den einleitenden Worten: “Als Frau würde ich…”
Auf diese Weise entstand der Titel für diese Dokumentation: Als Frau bzw. As a Woman.
At first, both the British and American publishers accepted the title unanimously. Concerned meanwhile about its choice, the former had a change of mind after all. “Biased and timid” – as Barry Kay commented – a somewhat more conservative title was favoured for what was obviously perceived as an ‘objectionable’ subject. The matter was little helped when next, for the same reason, the German publisher decided to follow suit in joining his London colleagues.
After much debating among the publishers, it was finally decided to release the English-language editions under two different titles. Although, Kay was subsequently asked to come up with an alternative title to cover both the American and Anglo-Australian editions, sales-oriented ‘concerns’ on the part of the British publisher in regard to the book’s contents would unfortunately not permit him to have the final word on this.
While the Americans preferred As a Woman and stuck to it, the British, for their Anglo-Australian version, opted for The Other Women, which in the German translation appeared under the title Die anderen Frauen.
Barry Kay, who called a spade a spade, conceived the alternative title, which he was ‘advised’ to accept, as an attempt of avoiding the facts and thus as – commonplace. He was not happy with it at all.
Zunächst wurde der Titel einstimmig vom britischen und amerikanischen Verleger akzeptiert. Mittlerweile beunruhigt über dessen Wahl änderte ersterer schließlich dennoch seine Meinung. “Voreingenommen und ängstlich” – wie Barry Kay kommentierte – wurde ein eher konservativer Titel für ein Sujet favorisiert, das offensichtlich als ‘anstößig’ empfunden wurde. Der Sache war wenig gedient, als sich dann der deutsche Verleger aus gleichem Grund der Ansicht seiner Londoner Kollegen anschloß.
Zufolge etlicher Debatten unter den Verlegern wurde letztlich beschlossen, die beiden englischsprachigen Ausgaben unter zwei Titeln herauszugeben. Obwohl Kay daraufhin gebeten wurde, sich einen Alternativtitel auszudenken, unter dem die amerikanische sowie auch die anglo-australische Ausgabe erscheinen sollten, gestatteten verkaufsbezogene ‘Bedenken’ vonseiten des britischen Verlegers hinsichtlich des Inhalts des Buches es ihm leider nicht, darin das letzte Wort zu haben.
Während die Amerikaner As a Woman bevorzugten und dabei blieben, entschieden sich die Briten, für ihre anglo-australische Fassung, für The Other Women – in der deutschen Übersetzung unter dem Titel Die anderen Frauen erschienen.
Barry Kay, der die Dinge beim Namen nannte, betrachtete den Alternativtitel, dessen Akzeptanz ihm ‘nahegelegt’ wurde, als einen Versuch, den Tatsachen auszuweichen und daher als – gewöhnlich. Er war er damit überhaupt nicht zufrieden.